Neue Försterin Lea Rohwer führt durch den Löhnberger Wald
Seit einigen Monaten betreut Frau Lea Rohwer (Forstservice Taunus GmbH & Co. KG) den Gemeindewald Löhnberg. Zusammen mit ihrem Vorgesetzten Frank Zabel führten die beiden durch Teile des Löhnberger Walds, um die Anwesenden über die aktuelle Lage zu informieren. Zu dem offiziellen Termin hatte Bürgermeister Dr. Frank Schmidt geladen.
Nach einer kurzen Begrüßung durch Bürgermeister Dr. Frank Schmidt stellten Lea Rohwer und Frank Zabel mehrere markante Stellen des Löhnberger Waldes, oberhalb des Aussichtsturms, vor.
Aufgrund des Sturmes Friederike 2018, dem Windwurf und den darauffolgenden Trockensommern konnte sich der Borkenkäfer massenhaft vermehren und auch viele Fichten des Gemeindewaldes Löhnberg beschädigen. Aus verschiedenen Gründen musste daher gehandelt werden:
1. Der Verkehrssicherungspflicht der Gemeinde an Waldwegen bzw. Straßen (Nähe zur B 49)
2. Aktuell ist eine Holzvermarktung noch möglich, wenn auch mit geringem Gewinn
3. aus Arbeitsschutzgründen im Hinblick auf spätere forstliche Arbeiten auf der Fläche (wie z.B. Pflanzung)
Im August wurde das Holz durch Selbsterwerber aufgearbeitet und durch die Firma selbst verkauft und abtransportiert. Das hatte den Vorteil, dass die Gemeinde nicht in Vorleistung treten musste, sondern umgehend Geld einnehmen konnte. Anteilig hat die Gemeinde Holz für die Heizanlage (Fernwärme) aufarbeiten lassen. Insgesamt wurden so im August 2000 Festmeter (fm) Käferholz aufgearbeitet (1500 fm für das Selbstwerbungsunternehmen und 500 fm für die Heizanlage), so dass bei einem Holzerlös von 9 € / Festmeter rund 14.000 € erwirtschaftet werden konnte.
Im gesamten Jahr 2020 wurden insgesamt 5000 fm Käferholz eingeschlagen, das sind 4000 fm mehr als der normale Hiebssatz der Fichte pro Jahr (bei normalen Bedingungen).
Auch die Wiederbewaldung der Flächen ist ein großes Thema.
Übertriebener Aktionismus (sofortige Neubepflanzung) ist hier der falsche Ansatz. Zum einen bergen die frischen Wurzelstöcke der eingeschlagenen Fichte immer eine Gefahr, dass Nadelholzkulturen (z.B. Douglasie) vom Rüsselkäfer befallen werden können, weil dieser sich in Wurzelstöcken entwickelt (bis zu 3 Jahren nach dem Einschlag). Weiterhin kann immer nur so viel gepflanzt werden, wie auch in den nächsten Jahren gepflegt werden kann.
Kleine Flächen, wo Naturverjüngung zu erwarten ist oder schon anteilig vorhanden ist, werden nicht bepflanzt und erst einmal beobachtet, wie sich die Flächen entwickeln. Große Flächen, wo keine flächige Verjüngung zu erwarten ist, werden nach und nach bepflanzt.
Da klimastabile Mischbestände begründet werden sollen, wird überwiegend Laubholz wie z.B. Eiche in Mischung mit Elsbeere und Hainbuche gepflanzt - mit einem kleinen Anteil Nadelholz wie z.B. Douglasie und Tanne.
Nach diesem interessanten Rundgang gab Lea Rohwer noch Einblicke in ihre tägliche Arbeit als Försterin.
Herzlichen Dank für den informativen Nachmittag. Frau Rohwer und auch Herr Zabel von dem Forstservice Taunus machen eine hervorragende Arbeit, in einer wirklichen schweren Zeit für die Waldwirtschaft.