Interaktive Visualisierung von historischen Brunnengebäuden rund um Löhnberg – Gemeinde Löhnberg erhält einen Bewilligungsbescheid aus der LEADER-Förderung
Seit 2015 gibt es nun das Wassermuseum, welches an das Mehrgenerationenhaus angegliedert ist. Hier finden sich verschiedene Stationen zum Thema Mineralwasser sowie z.T. einmalige Fossilienfunde aus der Zeit des Devons (von vor 393 Mio. Jahren). Nun soll das Wassermuseum um ein weiteres Highlight erweitert werden. Löhnberg ist weltweit für „sein“ Selters Mineralwasser bekannt. Wir liegen hier in einer Region mit den meisten Mineralwasserbrunnen Europas und dieser Tatsache soll nun gebührend Rechnung getragen werden.
Zukünftig wird das Wassermuseum mit einem interaktiven Bildschirm/Touchscreen ausgestattet, welcher die damaligen Brunnenhäuser wieder zum Leben erweckt. Der Gemeinde Löhnberg liegen historische Baupläne und Zeichnungen vor, anhand derer die Visualisierung erfolgen kann. Mit dieser modernen Form der musealen Präsentation werden erstmalig nicht mehr existierende Bauten virtuell dargestellt. Diese Bauten stehen für die Industriekultur des 19. Jahrhunderts und stellen die Wirtschaftsgeschichte des Lahntals mit der bedeutenden Tradition der Mineralwasserförderung dar. Seit dem Jahr 1887 werden die Brunnen industriell genutzt. Das hatte zur Folge, dass die ersten Brunnengebäude errichtet worden sind. Nachfolgende Visualisierungen sind daher geplant:
1888 Selterser Mineralwasserversendung
1894 Original-Selters
1896 Augusta Viktoria linke Lahnseite
1902 Augusta Viktoria Kohlensäurewerk
1905 Augusta Viktoria rechte Lahnseite (hier liegt kein Bauplan vor)
1906 Neuselters
Die Kosten betragen insgesamt ca. 141.784,00 € und für die entsprechende Umsetzung erhält die Gemeinde Löhnberg eine LEADER-Förderung in Höhe von 99.248,00 €, was einer Förderquote von 70% entspricht. Der Landkreis Limburg-Weilburg ist seit Anfang 2015 LEADER Region der EU-Förderperiode (von 2014 bis 2020) und fördert private und öffentliche Projekte. Die Projekte müssen bestimmten Handlungsfeldern zugeordnet sein und einen Beitrag zur Entwicklung der LEADER-Region Limburg-Weilburg leisten.
Zu dem offiziellen Übergabetermin hatte Bürgermeister Dr. Frank Schmidt in das Wassermuseum eingeladen. Er gab den Anwesenden einen Einblick in die Historie der Mineralwassergewinnung.
„Löhnberg kann sich mit seinem Mineralwasser schmücken“, so Bürgermeister Schmidt.
Bereits im Jahr 1475 wurde erstmals der Löhnberger „Sauerborn“ erwähnt. Drei weitere Brunnen liegen am Kallenbachradweg in Oberhausen. Sie wurden reaktiviert und mit Brunnenhäuschen versehen. Mit der geplanten virtuellen Darstellung der ehemaligen bzw. damals geplanten Brunnengebäuden wird das Kulturerbe sichtbar gemacht, worüber Bürgermeister Dr. Frank Schmidt und alle Anwesenden sehr glücklich und dankbar sind.
Der Erste Kreisbeigeordnete Jörg Sauer übergab den entsprechenden Förderbescheid an Bürgermeister Dr. Frank Schmidt