Erster Kreisbeigeordneter Jörg Sauer übergibt Zuwendungsbescheid an die Gemeinde Löhnberg
Im Rahmen des „Integrierten kommunalen Entwicklungskonzeptes“ (IKEK) erhielt die Gemeinde Ende September mehrere Zuwendungsbescheide. In den vergangenen Jahren ist in den alten Ortskernen der Großgemeinde viel passiert und nun werden weitere Projekte realisiert. Die hessische Dorfentwicklung (IKEK) hat es sich zur Aufgabe gemacht, Dörfer im ländlichen Raum als attraktiven und lebendigen Lebensraum zu gestalten. Die sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Potenziale sollen durch eine eigenständige Entwicklung vor Ort verstärkt werden. Bisher wurden in Löhnberg neben kommunalen, auch private Projekte finanziell unterstützt. Das Programm läuft Ende des Jahres aus. Die Gemeinde plant allerdings, ein eigenes Förderprogramm auf die Beine zu stellen.
Zu dem offiziellen Übergabetermin waren der Erste Kreisbeigeordnete Jörg Sauer, Bürgermeister Dr. Frank Schmidt, Karl-Eckart Mascus (Amt für den ländlichen Raum), Erster Beigeordneter Udo Jung, Thorsten Hess und Heinz-Werner Sattler vom Gemeindevorstand, Karl-Heinz Schäfer (CDU-Fraktion) und Architektin Patricia Wolf gekommen.
Konkret ging es um die Sanierung des historischen Wasserhochbehälters in der Waldhäuser Straße in Löhnberg, einer Erweiterung und Aufwertung des Heimauer Parks im alten Ortskern von Löhnberg sowie der Sanierung des Sauerborns.
Der historische Wasserhochbehälter von 1903 steht unter Denkmalschutz (Einzelkulturdenkmal) und befindet sich in der Waldhäuser Straße. Er besteht aus hellgelbem Backstein und aufwendigen Sandsteingliederungen und belegt eindrucksvoll die Bedeutung der damals neuen Wasserversorgung. Mittlerweile weist das Bauwerk allerdings einen deutlichen Sanierungsstau auf, welcher nun denkmalschutzgerecht beseitigt wird. Die Sanierungsmaßnahmen umfassen Arbeiten an der Fassade, an dem Dach und der Decke, an der Eingangstür, im Innenraum sowie an der Außenanlage bzw. dem Zugangsbereich. Das Thema „Wasser“ ist für Löhnberg schon seit vielen Jahren bedeutungsvoll, so dass die Sanierung des historischen Wasserhochbehälters ein wichtiger Beitrag zur Erhaltung der kulturellen Geschichte Löhnbergs darstellt. Die Eingangstür soll durch eine Glastür ersetzt werden, so dass man zukünftig ins Innere des Bauwerks schauen kann. Die Gesamtausgaben belaufen sich hier auf EUR 74.900,- und der Zuschuss (IKEK) beträgt EUR 53.499,- (85 % der förderfähigen Kosten).
Mitte 2019 wurde der Heimauer Park offiziell eingeweiht. Die Gestaltung hat der Landschaftsarchitekt Hans Brüggemann übernommen.
Diese Grünfläche bildet einen tollen Freiraum im alten Ortskern und wird rege genutzt. Diese belebende und gut erreichbare Grünfläche im historischen Ortskern lockert die z.T. enge Bebauung und die kleinen Grundstücke deutlich auf. Die Erweiterung des Parks sieht eine ergänzende Grüngestaltung (Blühwiese, Hochbeete, etc.), Pflasterarbeiten, Natursteinfindlinge, Fahrradstellplätze usw. sowie die Errichtung eines Bronze-Stadtmodells vor. Die Kosten der oben genannten Maßnahmen belaufen sich auf insgesamt EUR 80.000,- und der Zuschuss (IKEK) beträgt EUR 57.142,- (85 % der förderfähigen Kosten).
Für diese ergänzenden Arbeiten wird zusätzlich eine baufällige Scheune abgerissen. Die Kosten belaufen sich auf EUR 51.000,-. Der Zuschuss (IKEK) in Höhe von EUR 36.428,58 (85% Förderung) wurde beantragt und der Bescheid wird uns per Post zugestellt.
Einen weiteren Förderbescheid (LEADER) wird die Gemeinde für die Sanierung des Sauerborn-Mineralbrunnens, welcher der älteste erwähnte (1475) Sauerborn im Landkreis ist, erhalten. Eine erste Analyse des Wassers stammt aus dem Jahr 1822 und die chemische Zusammensetzung ergab ein durchaus günstiges Ergebnis. Trotz allem unterblieb eine wirtschaftliche Nutzung bis 1856. Aus diesem Jahr stammt eine tabellarische Aufstellung sämtlicher Mineralbrunnen im Herzogtum Nassau, in welcher der Löhnberger Mineralbrunnen als Gemeindeeigentum bezeichnet wurde. Löhnberg zeichnet sich schon sehr lange durch „sein“ gutes Wasser aus und so soll dieses historische Bauwerk funktionstüchtig und für die Öffentlichkeit zugänglich bleiben. Der Brunnen ist derzeit gesperrt, nachdem er beschädigt wurde und in dem aktuellen Zustand eine Unfallgefahr darstellt.
Die Planung für die Neugestaltung des Sauerborns hat ebenfalls die Architektin Patricia Wolf übernommen. Die Gesamtkosten belaufen sich auf EUR 143.500,-. Nachdem die Mittelfreigabe erfolgt ist, erhält die Gemeinde eine LEADER-Förderung in Höhe von EUR 84.411,77.