„Werkstatt Modelleisenbahn“ in der Nachmittagsbetreuung
Henry (9), Henry (10) und Felix (10) sitzen auf dem Boden im Obergeschoss des Mehrgenerationenhauses und haben die Schienen der Modelleisenbahn ovalförmig auf den Boden ausgelegt, die Lokomotive mit einigen Waggons steht auf den Gleisen und sie können es kaum erwarten, dass diese sich auch bewegt. Doch so einfach gestaltet sich das dann doch nicht. Thomas Zipp gibt ihnen nicht die Lösung vor. Viel mehr animiert er sie dazu, die Bedienungsanleitung zu lesen und alleine herauszubekommen, wie die Schienen Strom erhalten und wie sie die Lokomotive in Bewegung setzen können.
Thomas Zipp hat sich am Aufruf der bundesweiten Initiative „Spielen macht Schule“ beteiligt und ein umfangreiches Modelleisenbahn-Produktpaket als einer von 60 Gewinnern für die Nachmittagsbetreuung gewinnen können. Die Initiative „Spielen macht Schule“ wurde vom Verein „Mehr Zeit für Kinder“ und dem ZNL TransferZentrum für Neurowissenschaften und Lernen gemeinsam ins Leben gerufen. Unterstützt wird die Initiative, die in diesem Jahr zum 17. Mal ausgeschrieben wurde, von den 16 Kultusministerien.
„Der Aufbau einer Modelleisenbahnanlage stellt die Kinder vor handfeste Herausforderungen, an deren Überwindung sie und ihre Fähigkeiten wachsen können. Der handelnde Umgang mit Dingen, Kreativität, Geschicklichkeit und das Erlebnis von ‚Ich kann das!’ zeigen nicht nur, dass gelernt wurde, sie bilden auch die Basis für dauerhafte Freude am Lernen. Die Zusammenarbeit mit anderen und die Freude am gemeinsamen Werk stärkt ganz nebenbei die Fähigkeit zur Teamarbeit. Modelleisenbahnen verkörpern Lernen mit Faszination als Motor der Entwicklung!“, so Dr. Petra Arndt, Geschäftsführende Gesamtleitung des ZNL TransferZentrum für Neurowissenschaften und Lernen.
Gemeinsam stecken die drei Jungs die Köpfe zusammen und blättern sich durch die Bedienungsanleitung. Ihnen gelingt es, eine Verbindung zum Strom herzustellen und die Lok zum Fahren zu bringen. Losfahren, Bremsen, schneller Fahren probieren sie die nächsten Minuten aus, bis Thomas Zipp ihnen die nächste Herausforderung gibt. Eine zweite Lok wird auf die Schienen gesetzt und soll ebenso fahren. Also holen sich die Jungs die nächste Bedienungsleitung und probieren sich durch. Henry (10) äußert als erstes eine Vermutung: „Jede Lok hat eine eigene Adresse und der Controller muss auf diese Adresse eingestellt werden.“ Doch es dauert dann doch ein wenig, da der Controller diverse Knöpfe mit Zahlen und Einstellmöglichkeiten hat. Doch mit genügend Probieren finden sie es heraus, wie es funktioniert.
Eisenbahnen sind ein tolles Hobby für Groß und Klein. Felix hat mit seinem Opa bereits an einer Modelleisenbahn gesessen und Henry (10) baut gerade mit seinem Papa die Modelleisenbahn seines Opas auf. Die maßstabsgetreuen Modelle laden zum genauen hinschauen ein, zum entdecken der naturgetreuen Details und den Fokus auf Einzelheiten. Die Beschäftigung damit und das Bauen erfordern nicht nur handwerkliches Geschick, sondern auch Planungen und Geschicklichkeit. Die Jungs erhalten ein Grundverständnis von Elektrik. Es bietet ein ganzheitliches Lernumfeld, welches die Fantasie und den Erfindergeist herausfordert. Zu Beginn stand jetzt das erste Entdecken der Modelleisenbahn im Mittelpunkt sowie das Vermitteln von Dimensionen, wenn die Schienen aufgebaut sind. Über das Schuljahr hinweg soll auch eine kleine Landschaft entstehen.