Wanderung an der Lahn und Zeitzeugen-Berichte
Im Rahmen des 50-jährigen Jubiläums fand am Samstag eine Wanderung entlang der Lahn auf Selterser zum Thema Mineralwasser-Industrialisierung statt und anschließend ein Erzählcafé „50 Jahre Löhnberg aus Selterser Sicht“.
Los ging es am DGH Selters, wo Norbert Gelbert von den Wandervögeln alle Teilnehmer begrüßte. Danach ging es an der dicken Eiche entlang und runter zur Lahn, wo es an den verschiedensten Stationen Einblicke zur Mineralwasser-Geschichte gab. Ende des 19. Jahrhunderts herrschte eine Goldgräberstimmung. Zahlreiche Brunnen wurden gebohrt und es wurde versucht, diese gewinnbringend zu vermarkten. Am Ende blieb nur noch ein Unternehmen übrig – Selters-Sprudel Augusta-Victoria, welches bis heute hier vor Ort Mineralwasser abfüllt. Selters in der blauen Flasche ist sehr vielen bekannt, auch wenn sie Löhnberg selbst nicht kennen. Die wissenswerten Einblicke in die Geschichte gab Pressereferentin Heike Lachnit, als Grundlage diente das Buch „Wie alles begann“ von Dr. Frank Schmidt. Am Ende gab Jürgen Weber, Marketing Selters-Sprudel Augusta-Victoria noch einen Überblick zur aktuellen Mineralwasserabfüllung und wie das Unternehmen klimarelevante Themen umsetzt.
Wolfgang Grün, Beigeordnete Gemeinde Löhnberg, nahm ebenfalls an der Wanderung teil und lobte das ehrenamtliche Engagement der Selterser, die sich um ihren Ort kümmern, Plätze zum Sitzen Pflegen und allgemein schauen, dass sich alles gut präsentiert. Hier sei die Gemeinschaft noch intakt und er komme gerne nach Selters.
Erzählcafé
Anschließend fand im DGH ein Erzählcafé statt. Bodo Geisler, Paul Schnabel, Jürgen Frey, Adolf Jung, Dieter Gath und Frieder Paul waren anwesend. Im Kommunalparlament begleiteten sie die Gebietsreform damals mit. Adolf Jung hatte zahlreiche Presseausschnitte von damals als Präsentation aufgearbeitet, um zu zeigen, welche Diskussionen es auch vor Ort gab. Selters wollte so lange wie möglich seine Selbständigkeit behalten und hatte dafür gekämpft. Am Ende fiel die Entscheidung, nach Löhnberg zu gehen und nicht nach Selters. „Ohne uns hätte Löhnberg nicht selbständig bleiben können“, so Jürgen Frey.
Nach der Gebietsreform fanden in den ersten Folgejahren immer „Spiele ohne Grenzen“ in den Lahnwiesen und an der Lahn statt, um das Miteinanderwachsen zu unterstützen. Aus allen Ortsteilen nahmen Mannschaften teil und traten gegeneinander an. Auch darüber gab es alte Zeitungartikel und es sorgte für viel Spaß, manch bekannte Akteure in jungen Jahren wiederzusehen.
Es war eine gelungene Veranstaltung, welche die Selterser Vereine vorbereitet haben. Nur schade, dass aus den anderen Ortsteile niemand daran teilgenommen hatte. Insgesamt hätte sie mehr Beteiligte verdient gehabt.