Vorlesen in der Gemeindebücherei

Beim Lesen eines Buches kann man in Geschichten eintauchen, Abenteuer erleben oder Anknüpfpunkte für eine Unterhaltung finden. Lesen fördert die Kreativität und die Konzentration. Es regt die Fantasie an und animiert Kinder dazu, eigene Geschichten zu erzählen. Doch nicht alle Kinder haben einen gleichen Zugang zu Büchern. Laut „Stiftung Lesen“ würden 39 Prozent der Eltern ihren Kindern bis acht Jahren selten oder nie vorlesen.
Um den Kindern dennoch einen Zugang zu Büchern zu ermöglichen, gibt es einmal im Monat für die Kinder der Kita Habakuk einen Vorlesevormittag in der Gemeindebücherei.
Im ersten Obergeschoss über der Bücherei machen es sich die Kinder in ihren jeweiligen Gruppen auf dem roten Teppich gemütlich. In einem alten, braunen Ohrensessel nimmt Thomas Zipp Platz. „Wer hat Angst vor diesem Wolf“ hat er diesmal als Lektüre ausgewählt. Dabei liest er nicht nur einfach die Geschichte vor, sondern zeigt den Kindern die Bilder aus dem Buch und fragt sie auch immer wieder, was sie auf den Bildern sehen. Er interagiert mit ihnen und über das Buch hinaus sprechen sie über die Osterferien, über Haustiere oder den nächsten Urlaub. Dabei kommt nicht das Kind an die Reihe, welches am lautesten ist, sondern alle Kinder können sich melden und dürfen der Reihe nach sich am Gespräch beteiligen.
Die Gruppen wechseln, das Buch bleibt das Gleiche. Doch jede Gruppe hat ihre eigene Dynamik und in jeder Gruppe entwickeln sich die Interaktionen unterschiedlich. Doch nicht nur zum Vorlesen kommen die Kita-Kinder in die Bücherei. Jedes Kind hat einen kleinen Turnbeutel mit seinem Namen dabei und nach dem Vorlesen dürfen sie sich ein Buch aussuchen, welches sie für vier Wochen ausleihen. Viele kleine Leser, so Susanne Dreier vom Büchereiteam, würden dann auch außerhalb des Vorlesetages die Bücherei besuchen und sich in dem vielfältigen Sortiment Lesestoff ausleihen.