Stabile Haushaltslage in schwierigen Zeiten
In der letzten Gemeindevertretersitzung brachte Bürgermeister Dr. Frank Schmidt den Haushaltsentwurf für das Jahr 2023 ein. Die Planungen waren von nicht einfachen Rahmenbedingungen bestimmt.
Corona ist noch immer zu spüren. Es sei schwer, Handwerker zu finden oder Materialen zu bekommen, bis heute gibt es Lieferkettenprobleme. Das trockene Wetter in diesem Jahr habe Auswirkungen auf die Wasserstruktur in der Gemeinde. Hinzu kommt der seit Februar andauernde Ukrainekrieg, welches sich zum einen darin äußert, dass die Flüchtlinge untergebracht werden müssen. Aber es hat auch Auswirkungen auf die Energiepreise sowie Sach- und Dienstleistungen, da überall die Preise angestiegen sind. Zudem gibt es tarifliche Steigerungen bei den Personalkosten sowie ein Anstieg der Kreisumlage.
Unter diesen Rahmenbedingungen sei es eine große Herausforderung gewesen, den Haushalt aufzustellen. Dennoch gelang es Frank Schmidt, einen ausgeglichenen Haushalt zu präsentieren. Die Gemeinde rechnet mit nachfolgendem Ergebnis:
Erträge 12.526.186 Euro
Aufwendungen 12.183.486 Euro
Überschuss 342.700 Euro
Seit 2014 kann die Gemeinde auf ausgeglichene Haushalte blicken. Zudem halte sie die Netto-Neuverschuldungsgrenze ein. Ein Haushaltssicherungskonzept ist nicht notwendig. Die Steuersätze werden nicht verändert und sind seit Jahren stabil. Schmidt zeigt auf, dass sich in den letzten 14 Jahren das Haushaltsvolumen verdoppelt habe, was wiederum ein Beleg für die vielen neuen Aufgaben ist, die die Verwaltung erledigen muss.
Der Bürgermeister hob das Bevölkerungswachstum in der Gemeinde hervor. Dies entwickelt sich sehr gut. Im Landkreis sei Löhnberg in den letzten Jahren am stärksten gewachsen und habe einen Bevölkerungszuwachs von 7,75 Prozent. Das hat maßgeblichen Einfluss auf die Schlüsselzuweisungen, die ein Plus von 400.000 Euro aufweist. Dies sei mit die wichtigste Einnahmequelle und zeugt von der Attraktivität der Gemeinde.
Einkalkuliert sei auch eine Erhöhung der Kreis- und Schulumlage sowie eine Erhöhung der Ausgabe an den Abwasserverband aufgrund der Energiekrise.
In Zahlen sieht die Entwicklung wie folgt aus:
- Die Kreis- und Schulumlage steigt um 395.177 Euro auf 3,32 Millionen Euro an
- Die Personalaufwendungen steigen um 157,721 Euro auf 4,08 Millionen Euro
- Die Steuersätze bleiben gleich bei 394 % für die Grundsteuer A + B und 430 % für die Gewerbesteuer
Blick auf den Finanzhaushalt:
- Investitionen 1.216.646 Euro
- Kreditaufnahme 1.058.646 Euro
- Tilgung 1.142.950 Euro inklusive Zuschuss Hessenkasse
- Tilgung Gesellschaften 380.000 Euro -> und somit insgesamt eine Tilgung von 1,4 Millionen Euro
Der Wald bringe inzwischen keine Erträge mehr, sondern es muss in ihn investiert werden. Hierbei ist der Klimawandel eine große Herausforderung. Dabei sorgen die Verkehrssicherheit und die Instandhaltung der Wege für den größten Aufwand. Den Einnahmen durch den Holzverkauf von geplanten 295.138 Euro stehen Ausgaben von 314.899 Euro gegenüber. Somit schließt der Forstbetrieb mit einem negativen Ergebnis von rund 19.761 Euro ab.
Nachfolgende Investitionen sind geplant, wobei hauptsächlich Aufgaben abgearbeitet werden, die bereits begonnen wurden:
- Anschaffung und Sanierung der Kinderspielplätze in Niedershausen und Selters für je 10.000 Euro
- Jugendarbeit 10.000 Euro – weitere 10.000 Euro sind im Ergebnishaushalt eingestellt
- Unterstützung Sanierungsmaßnahmen Schützenverein 80.000 Euro
- Erwerb und Neugestaltung In der Hohl/ Theodor-Fliedner-Straße 250.000 Euro, mit einer Förderung von 75.000 Euro
- Parkplatzergänzungen am Dorfgemeinschaftshaus Obershausen 15.000 Euro
- Ergänzungen an der Außenanlage Bürgerhaus „Lilie“ für Feierlichkeiten 10.000 Euro
- Dacherneuerung Wallstraße für die Unterbringung der Katastrophenschutzausrüstung 25.000 Euro
- 260.000 Euro Investitionen in die Wasserversorgung wie Sanierung Tiefbrunnen I Löhnberg, Verbundleitung Obershausen/ Niedershausen und Stützmauer Hochbehälter Hochzone
- EKVO Kanalinspektion Rate von 50.000 Euro, 150.000 Euro wurden bereits in 2022 investiert
- Kräutergarten „Am Sauerborn“ mit Rastplatz 50.000 Euro, es gibt eine Förderung von 20.000 Euro
- Urnenstelen Friedhof Löhnberg 36.000 Euro
- Urnenstelen Friedhof Obershausen 14.000 Euro
Das Investitionsvolumen der Gemeinde Löhnberg für das Jahr 2023 beträgt 1.216.646 Euro.
Insgesamt gibt es einen stabilen Haushalt in schwierigen Zeiten. Vor einigen Jahren hätten die Schwankungen die Gemeinde noch überfordert, so Schmidt abschließend, doch heute kann sie diese abfangen und noch einen Überschuss