So ist es richtig – Gesundheit der Bürger wird nicht gefährdet
Im Februar musste das Trinkwasser im Ortsteil Selters gechlort werden, weil bei einer Routineuntersuchung eine Verkeimung festgestellt wurde. Darüber hat die Gemeinde transparent auf den verschiedenen Kanälen berichtet.
Für die Gemeindevertretersitzung haben die Freien Wähler – Bürger für Bürger einen Antrag gestellt, dass im Tiefbrunnen von Selters schnellstmöglich eine UV-Anlage installiert werden müsste. In ihrer Begründung zu diesem Antrag sprechen sie von „regelmäßigen Verunreinigungen des Tiefbrunnens in Selters“ und das Gesundheitsamt hätte „bereits in der Vergangenheit zum Einbau einer UV-Anlage geraten“. Am Ende der Begründung schreibt die Fraktion: „Immer wieder wird die Gesundheit der Bevölkerung in Selters mutwillig durch eine Verunreinigung mit Kolibakterien gefährdet“.
Dies ist eine böswillige Unterstellung, weshalb die Gemeinde dazu Stellung nimmt. Die Gemeinde wurde darüber informiert, dass bei einer Routineuntersuchung im Tiefbrunnen sowie aus einem Wasserhahn auf der Damentoilette im Dorfgemeinschaftshaus Selters Bakterien gefunden wurden. Im Tiefbrunnen fanden sich vier coliforme Bakterien und im DGH 3 coliforme Bakterien sowie 2mal Escherichia coli. Die Gemeinde hat darauf mit der Desinfektion durch Chlorung reagiert. Die Bevölkerung wurde über alle Kanäle informiert und ein Abkochgebot des Trinkwassers empfohlen.
Das letzte Mal, dass es einen solchen Vorfall gab, war 2011/12. Daher ist die Aussage über „regelmäßige Verunreinigungen“ falsch!
Das Wasser im Tiefbrunnen habe eine hohe Qualität und ist sehr förderstark, so Bürgermeister Dr. Frank Schmidt. Die Behauptung, dass die Firma Nestle/ Neuselters bereits mit dem Tiefbrunnen Probleme hatte, ist ebenfalls falsch! Die Firma hatte einen eigenen Brunnen, mit dem es Probleme gab, dabei handelte es sich nicht um den Tiefbrunnen in Selters.
Rund um den Tiefbrunnen befinden sich etliche Sensoren im Boden, die genau messen, wieviel Wasser aus ihm entnommen werden und dass nur so viel entnommen wird, damit es aus physikalischen Gründen zu keinem Rückfluss aus der Lahn kommt.
Es ist richtig, dass in dem Vorlaufbehälter Niedershausen und in der Aufbereitungsanlage Niedershausen für den Tiefbrunnen II UV-Anlagen installiert sind. Dies ist notwendig, da diese durch oberflächennahes Wasser gespeist werden und hier ein Eintrag von Verunreinigungen möglich ist. Dies ist beim Tiefbrunnen in Selters nicht der Fall!
Wäre es zu einem Keimeintrag durch Hochwasser gekommen, wie die Freien Wähler es bei der Verunreinigung in Selters implizieren, wäre die Keimzahl um ein Vielfaches höher als gemessen. „Doch in Selters handelte es sich nicht um eine großangelegte Verkeimung“, so Dr. Frank Schmidt, „es war ein einmaliger Vorfall.“
Es ist falsch, dass das Gesundheitsamt mehrmals auf den Einbau einer UV-Anlage hinwies. Eine solche Anlage steht aktuell nicht zur Diskussion. Vielmehr findet jetzt in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt ein enges Monitoring mit mehrfachen Messungen statt, um zu ergründen, woher der geringe Eintrag kommt. Ein Ausbringen von Gülle auf Felder könnte auch eine Ursache für den Keimeintrag sein.
„Wir reagieren sofort und ich weise entschieden die Behauptung zurück, dass die Bevölkerung einem Gesundheitsrisiko ausgesetzt wird“, so der Bürgermeister. Die Wassermeister, die aktuellen wie auch die ehemaligen, sowie die Mitarbeiter des Bauhofs leisten eine gute Arbeit und handeln sofort. „Wir haben gutes Trinkwasser in der Gemeinde und setzen alles dran, dieses auch zu erhalten“, so Schmidt abschließend.