Schule "Auf dem Falkenflug" - Dritte Klasse räumt im forstbotanischen Garten
So langsam kommt wieder Leben in den forstbotanischen Garten im Löhnberger Wald. Zwischenzeitlich, auch durch die Corona-Pandemie, kam die waldpädagogische Arbeit vor Ort fast zum Erliegen. Nachdem es Oktober 2021 ein Gespräch zur Reaktivierung des forstbotanischen Gartens gab, waren vor kurzem die Drittklässler der Schule „Auf dem Falkenflug“ vor Ort, um zusammen mit Winfried Möller (ehemaliger Förster / Waldpädagoge) ein wenig Ordnung in dem über ein Hektar großen Areal zu schaffen. Fleißig packten die kleinen Händchen an, um kleine Äste und kurze, dünne Stämme zu einem großen Haufen aufzuschichten und das Reisig zu verbrennen.
Es sind noch einige Arbeiten in diesem Areal zu tun. Der Zaun ist an einigen Stellen kaputt oder von Brombeeren zugewachsen, manche Wege sind nicht mehr zu erkennen, es müssten einige Bäume entnommen werden. Der 2006 errichtete forstbotanische Garten war dazu gedacht, denn Kindern aus Kita und Schule den Wald sowie die Natur näher zu bringen. Es ist ein Lernort mitten in der Natur. Dazu gehören verschiedene Wachstumsstufen der Bäume, die Bodenbeschaffenheit oder auch der Wandel der Natur mit den Jahreszeiten. Ideen gehen Winfried Möller nicht aus. Sein Geheimnis ist es, die Kinder zu fesseln und zu begeistern und ihnen dabei wertvolles Wissen zu vermitteln. Da wird ein Baum auch mal mit einem Strohhalm verglichen, mit dem die Sonne Wasser aus den Boden aufsaugt. Oder er rät den Kindern einfach mal, sich an den Baum zu setzen und diesem zuzuhören. Oder er lässt sie einfach herumstreifen und dann kommen sie mit ihren Fragen von ganz alleine. Und zu entdecken gibt es einiges. 52 verschiedene Baum- und Straucharten stehen im forstbotanischen Garten und Möller kennt sie alle. Wenn die Kinder mit Blick nach unten über den Boden laufen, dann sehen sie eine Vielfalt an Blattformen – runde Blätter, mit Einbuchtungen und Wölbungen oder lang und lanzettförmig. Dann kommen die Fragen von ganz alleine: „Welcher Baum ist das? Warum ist das eine Blatt grün und das andere gelb?“ Wenn man im forstbotanischen Garten nach unten läuft, kommt man zu einem kleinen Teich. Dieser wird von Regenwasser und einer Quelle gespeist. Mit einer Wanderung von der Quelle zum Teich lernen die Kinder etwas über den Wasserkreislauf. Sie erleben, wie aus Kaulquappen Frösche werden und eine Ringelnatter haben sie auch schon gesehen. Oder sie begeben sich auf die Suche nach Feuersalamandern und werten tierische Spuren aus. Da finden sich Abdrücke von Rehen oder die Ausgänge von einem Dachsbau. „Ich möchte, dass die Kinder ein Empfinden für die Natur haben“, so der Anspruch von Möller. Als nächstes möchte er mit den Kindern gerne neue Bäume pflanzen. Sein Wunsch wäre es, wieder regelmäßiger einen Ausflug in den Wald anzubieten. Am liebsten wäre Winfried Möller wieder eine AG, welche einmal die Woche nachmittags stattfindet.