Sängervereinigung Rheingold zu Besuch im Heimauer Park – Bürgermeister Dr. Frank Schmidt gab interessante Einblicke in die Geschichte Löhnbergs
Auf Initiative von Bürgermeister Dr. Frank Schmidt und Lothar Zoll (Vorsitzender des Gesangvereins) trafen sich die Mitglieder des mittlerweile nicht mehr aktiven Vereins „Sängervereinigung Rheingold“ am 24. August 2021 im Heimauer Park. Nach dem langen Lockdown waren alle Anwesenden froh, zu einem solchen Termin im Freien eingeladen worden zu sein.
Bürgermeister Dr. Frank Schmidt ging eindrucksvoll auf die Geschichte Löhnbergs ein, so stand das Gebiet von Löhnberg seit dem 12. Jahrhundert im Besitz der Grafen von Nassau und kam 1255 zur ottonischen Linie des Hauses. Die Teilung der ottonischen Lande von 1303 brachte Löhnberg an den jüngsten der drei Grafen, Johann von Nassau-Dillenburg († 1328). Nachdem Johann 1321 von König Friedrich dem Schönen (1314–1330) Stadtrechte für Beilstein, Mengerskirchen und die heute wüste Dorfsiedlung „Heimau“, die Vorläuferin von Löhnberg, erwirkt hatte, befestigte er mit der „Laneburg“ die Südflanke seines kleinen Territoriums.
Auch auf die Ersterwähnung der Laneburg ging der Bürgermeister ein, welche aus dem Jahr 1324 stammt sowie die erste Erwähnung Löhnbergs aus dem Jahr 1323.
Im Jahr 1328 fiel Graf Johann von Nassau-Dillenburg in einer Schlacht bei Wetzlar und so wurde Löhnberg und die Laneburg mehrfach geteilt und verkauft.
Das Jubiläum am 18. Februar 2021 „700 Jahre Stadtrechte“ war der Anlass für die Erstellung eines historischen Stadtmodells. Auf Grundlage von Katasterkarten, Fotos, historischen Stichen und Skizzen erstellte die Künstlerin Heike Metz ein detailgetreues Bronzemodell von Löhnberg um 1816. Unterstützt haben dabei u.a. Birgit Dauer (Archiv) und Günter Kirchhöfer mit einem fundierten Fachwissen über die Geschichte Löhnbergs. Jedes Gebäude wurde mit einer speziellen Masse einzeln, in Handarbeit und sehr aufwendig, modelliert und danach in Gips gegossen, so entstand nach und nach das gesamte Kunstwerk. Aus dem kompletten Stadtmodell aus Gips wurde eine Silikonform und später ein Wachsmodell erstellt, welches als Grundlage für den Bronzeguss diente. Dieser wurde in einer Gießerei durchgeführt. Bis zum fertigen Modell waren im Anschluss noch diverse Nacharbeiten nötig. Insgesamt hat Frau Metz knapp ein Jahr – von den ersten Recherchen bis zum fertigen Werk – gearbeitet.
Das Stadtmodell zeigt u.a. die Laneburg (1324), die Schlosskirche (1738), die alte Schule (1778), das Spritzenhaus (1756), Brunnen und Becken, das Untertor und Obertor, das Bierhaus und Backhaus und die Stadtmauer.
Den Basaltquader, auf dem das Modell steht, stammt von der Firma Naturstein Gelbert, die wieder einmal hervorragende Arbeit geleistet haben. Der Stein bildet mit dem Modell aus Bronze eine wirklich gelungene Einheit.
Dieser weitere Baustein im Heimauer Park macht deutlich, dass in Löhnberg das Leben auch im alten Ortskern stattfindet und die Maßnahmen der letzten Jahre sich ausgezahlt haben. Kirche, Kindergarten, Tagespflege, Wohnen auf der Stadtmauer, MGH, Handwerker, Gastronomie usw. befinden sich hier und beleben ihn. Durch die Schaffung von Frei- und Grünflächen, in Kombination mit Parkmöglichkeiten, wird die Attraktivität im alten Ortskern enorm gesteigert.
Der Vorsitzende des Gesangsverein Lothar Zoll bedankte sich recht herzlich bei Bürgermeister Dr. Frank Schmidt für die Einladung und die ausführlichen Erläuterungen. Die Mitglieder des Gesangvereins waren beeindruckt von dem Stadtmodell und seiner Detailtreue und so kamen schnell Gespräche auf. Es wurde „alt Bekanntes“ entdeckt und so wurden alte Geschichten erzählt und in Erinnerungen geschwelgt.