Regionalforum Klima-Kommunen: Energiemix in Löhnberg
Beim 20. Regionalforum der Klima-Kommunen stand das Thema Energiewende und Klimaanpassung im Mittelpunkt. In Hessen gibt es inzwischen 371 Klima-Kommunen und alle 21 hessischen Landkreise sind mit dabei. Löhnberg ist seit 2010 als Klima-Kommune unterwegs und gehört damit zu den ersten Kommunen im Landkreis. Da bot es sich an, dieses Vernetzungstreffen in Löhnberg stattfinden zu lassen.
Am Vormittag ging es im Bürgerhaus „Lilie“ um aktuelles aus dem Bereich Klimaschutz und Klimaanpassung. Die einzelnen Teilnehmer konnten aufzeigen, was bei ihnen vor Ort in den Kommunen und Landkreisen passiert. Am Nachmittag gab es eine Besichtigung des Mehrgenerationenhauses im Ortskern unter dem Aspekt Energie und Nachhaltigkeit. Wichtiges Thema war vor allem die Vernetzung und bei den verschiedenen Beiträgen zeigte sich immer wieder, dass es nur gemeinsam geht.
Der Erste Kreisbeigeordnete Jörg Sauer eröffnete das Forum und gab einen Überblick zur Situation im Landkreis. Der Landkreis möchte bis 2030 klimaneutral werden und nach neuen Daten schafft er dies auch. „Energiewende und Klimaanpassung sind die wichtigen und wesentlichen Themen für die Zukunft unserer Erde“, so Sauer. Jeden Tag müssten wir uns bewusst machen, wie wir mit unseren Ressourcen umgehen. Es sei wichtig, sich mit den Energieressourcen vor Ort zu beschäftigen, um autarker in dem Punkt zu werden. Diesen Weg geht Löhnberg seit einigen Jahren erfolgreich, wie Bürgermeister Dr. Frank Schmidt aufzeigte. Bereits am Morgen zur Begrüßung konnte er den Löhnberger Weg mit Zahlen unterlegen und am Nachmittag Einblicke in die praktische Umsetzung geben.
Im Ort gibt es ein gut funktionierendes Nahwärmenetz, welches mit Hackschnitzeln betrieben wird. Diese bestehen aus sortenreinem Holz aus dem eigenen Wald. Ein Zukauf von Hackschnitzeln war seit Beginn des Betriebes der Anlage nicht notwendig. Es werden die Ressourcen vor Ort genutzt. Er zeigte auch auf, dass das Nahwärmenetz aktuell nicht für den gesamten Ort praktikabel sei, aber in der Ortsmitte mit den angeschlossenen Großabnehmern wie dem Hotel und den Gewerbebetrieben ist dies eine sehr gute Lösung. Zudem besitzt die Gemeinde insgesamt neun Photovoltaikanlagen und in Niedershausen soll eine Windkraftanlage entstehen, welches den Gesamtbedarf von Löhnberg decken könnte. Er zeigte auf, wie die Investitionen in die energetische Sanierung der gemeindeeigenen Gebäude sowie der Energiemix, den es im Ort gibt, in den letzten Jahren dazu führte, dass die hochverschuldete Gemeinde seit 2014 einen ausgeglichenen Haushalt hat. Die Grundlage dafür habe bereits Jörg Sauer als Bürgermeister in Löhnberg gelegt. Dieser setze seine engagierte Arbeit nun im Landkreis um. Auch in der Diskussion im Forum zeigte sich, dass keiner der Anwesenden nur auf einen Brennstoff in der Zukunft setzen möchte. Je nach Bedarfen und Situationen vor Ort wird der Weg darin bestehen, verschiedene Techniken in einem Energiemix miteinander zu kombinieren. Viel wichtiger sei es, die Energieverbräuche nachhaltig zu reduzieren.
Bei der Führung durch das Mehrgenerationenhaus wurde ersichtlich, dass es der Gemeinde nicht nur wichtig ist, die Energiewende voranzubringen. Auch in anderen Bereichen ist zu spüren, dass der Fokus auf den Klimaschutz- und Umweltthemen liegt. So ist die Umwelterziehung ein wichtiger Baustein im Kindergarten und der Grundschule. Der Gedanke ist ebenfalls im Wassermuseum zu spüren. Und beim monatlichen Markt gibt es nur Produkte von Direktvermarktern und Bio-Landwirten.
Johannes Salzer von der Landesenergie Agentur (LEA) Hessen, der den Tag moderierte, begrüßte die Initiativen vor Ort. Klimaschutz bewege inzwischen viele Kommunen und Landkreise. Da sei es wichtig, sich zu vernetzen, sich auszutauschen sowie Impulse zu geben und mitzunehmen.