Jugendliche diskutieren mit Kreistagspolitikern
Letzte Woche fand ein einzigartiges Leuchtturmprojekt im Landkreis Limburg-Weilburg statt. Sechs Schulklassen aus dem gesamten Landkreis kamen in Limburg zusammen, um an einem dreitägigen Planspiel „Pimp your Kreistag“ teilzunehmen. Die Schüler zwischen 13 und 16 Jahren erhielten einen Einblick darin, wie der Kreistag funktioniert, für welche Themen er verantwortlich ist und welche Aufgaben er hat. Mit dabei war die R10a der Heinrich-von-Gagern-Schule aus Weilburg, in der auch Schüler aus Löhnberg sind.
Ein Teil dieses Planspiels war die Begleitung der Jugendlichen durch die Kreistagspolitiker des Landkreises. Dabei ging es jedoch nicht um Parteipolitik, sondern darum, wie Anträge geschrieben und begründet werden. Bürgermeister Dr. Frank Schmidt, ebenfalls Mitglied des Kreistages Limburg-Weilburg, beteiligte sich an dem Planspiel.
„Es ist eine großartige Möglichkeit, jungen Menschen etwas über die Demokratie zu erzählen“, so Schmidt lobend über das Projekt, „und es ist wunderbar, dass die Jugendlichen mit uns diskutieren.“ In seinen Augen habe dies mehr Resonanz, als wenn diese einen Brief mit ihren Wünschen an die Kommunalpolitiker schreiben würden.
Die Themen der Schüler waren sehr vielfältig. Von einer besseren digitalen Ausstattung der Schulen über sichere Rad- und Fußwege, von einem kostenlosen Schülerticket für alle bis zu Trinkwasserspendern an öffentlichen Orten, von weniger Müll in der Öffentlichkeit bis hin zu mehr überdachten Plätzen kamen Ideen und Wünsche aus verschiedenen Lebensbereichen der jungen Menschen zusammen. Aus diesen Ideen erstellten die Schüler Anträge, welche sie mit den Kommunalpolitikern durchsprachen. Sie erhielten Tipps, wie man etwas begründen kann, aber es wurde auch aufgezeigt, woran eine Idee eventuell auch scheitern könnte. Und die Kommunalpolitiker ermunterten die Schüler, auch nachzufragen, wenn etwas unklar ist. Dazwischen führte die Medienklasse mit den Kommunalpolitikern Interviews und befragte sie zu dem Projekt und warum sich jemand daran beteiligt. Frank Schmidt erzählte den Interviewern, dass er mitmachen würde, weil er neugierig gewesen sei. Vor allem die Anträge zu den Schülertickets begrüßte er. Am dritten Tag fand eine fiktive Kreistagssitzung mit den Schülern statt.
Dr. Frank Schmidt lobte das Format sehr. Schüler aus verschiedenen Schulen des Landkreises kamen zusammen und erhielten einen Einblick, wie Schüler anderer Schulen ticken. Zudem war dies eine Möglichkeit, mit den Kommunalpolitikern über ihre Ideen zu sprechen. Mit diesem Format könnte den Schülern vermittelt werden, wie Demokratie vor Ort gelebt wird.