„Ich bin begeistert“ – Besuch von Jakob von Weizsäcker
Wenn ein Minister aus einem anderen Bundesland das hessische Dorf Löhnberg besucht, dann gibt es viele Themen, über die gesprochen werden kann. Dies zeigte sich beim Besuch von Jakob von Weizsäcker, Minister der Finanzen und für Wissenschaft in Saarland. Von Ofenplatten über geschichtliches, von der Umsetzung der Mehrgenerationenhäuser bis hin zur finanziellen Ausstattung von Kommunen war das Spektrum an Gesprächsstoff sehr breit. Es fanden sich Gemeinsamkeiten und Unterschiede, während Bürgermeister Dr. Frank Schmidt den Minister durch das Mehrgenerationenhaus führte.
„Ich bin begeistert“, äußerte sich Jakob von Weizsäcker. Er fand es faszinierend, was vor Ort realisiert wird. Das Mehrgenerationenhaus sei ein wundervoller „Third Place“, ein sogenannter dritter Ort, wo Menschen neben Familie und Beruf in der Gemeinschaft zusammenkommen, so von Weizsäcker. „Hier vor Ort verbinden wir verschiedene Dinge miteinander, so dass die Menschen aus der Gemeinde und die verschiedenen Generationen immer wieder in Kontakt miteinander kommen“, so Dr. Frank Schmidt. Einblicke gab er in das Mittagessen für die Kindergarten- und Schulkinder, die zahlreichen Kurse sowie das Café und rege Vereinsleben, welches alles im MGH Raum findet. In Löhnberg gebe es kostenlose Kinderbetreuung bis zum 10. Lebensjahr. Dafür sei er nicht immer gelobt worden, so Dr. Schmidt, aber er findet es absolut wertvoll, wenn die Kinder gemeinsam Aufwachsen. Daher ist es ihm auch wichtig, dass die kostenlose Kinderbetreuung mit einem großen Qualitätsprogramm verbunden ist wie Bewegungs- oder Musikangebote.
Von dem Punkt aus ging es zu Zukunftsprojekten. So sei bei der garantierten Ganztagsbetreuung in Hessen ab dem Jahr 2026 auch die Mittagsversorgung Thema und die Investitionen in die Schaffung von Mensen. Doch darin sieht der Bürgermeister den falschen Ansatz. Der Raum im MGH sei nicht groß, so dass das Mittagessen in Schichten erfolgt. Warum soll er dann noch eine große Mensa bauen, wenn der Schichtbetrieb gut läuft? Da wünsche er sich manchmal mehr mitdenken. Am Ende sei dies auch für die Investitionen ein besserer Weg, als einfach mal zu bauen und am Ende einen großen Raum zu haben, der nur einmal am Tag genutzt werde.
Zustimmung bekommt er vom Minister. Große Aufgaben stehen für alle an, wie der energetische Umbau aller Gebäude. Zu oft werde noch Geld verschwendet, als Dinge sinnvoll zusammenzupacken. Man muss Ideen haben und in die Umsetzung gehen. Dies zeige sich in Löhnberg, dass in vielen Dingen die Gemeinde einen eigenen Weg geht. Neben der kostenlosen Kinderbetreuung ist dies im Landkreis die einzige Fernwärme mit Hackschnitzel oder auch der Sonderweg im Umgang mit den Flüchtlingen. Dass dieser Weg richtig ist, zeige der Zuwachs in der Gemeinde, denn Löhnberg ist beliebt als Wohn- wie auch als Arbeitsort. Es war ein sehr guter Austausch zwischen den verschiedenen Ebenen.