Gemeinsame Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehren Löhnberg – Großes Dankeschön an das gemeinsame Miteinander
Am Samstag, 22 Juni fand die jährliche gemeinsame Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehren Löhnbergs im Tipi-Dorf Niedershausen statt. Aus allen vier Ortsteilen waren die Einsatzkräfte zahlreich vertreten. An dem Abend wurde auf das Jahr 2022 zurückgeblickt, die ersten Aktionen in 2023 erwähnt sowie ein Blick nach vorne gewagt. Zudem diente der Abend dazu, Danke zu sagen für das gemeinsame Miteinander, denn die Herausforderungen an dieses wertvolle Ehrenamt nahmen in den letzten Jahren stark zu.
Bevor es jedoch an die großen Themen ging, ließ Gemeindebrandinspektor Jürgen Schütz die Zahlen sprechen. In der Einsatzabteilung der Feuerwehren in Löhnberg befinden sich insgesamt 70 Aktive. Die Jugendabteilung hat 34 Mitglieder und die Kindergruppe 7.
Neben 89 Einsätzen bestehend aus 22 Brandeinsätzen, 26 technischen Hilfeleistungen sowie 41 Fehlalarmen fanden im letzten Jahr 85 Übungen statt. Insgesamt leisteten die Einsatzkräfte 1.031 Personaleinsatzstunden. Erwähnenswerte Einsätze waren dabei am 19.05. ein Schlammabgang in Niedershausen aufgrund von Unwetter, ein Mitwirken am 16.06. bei einer Personensuche im Waldsee Probbach sowie eine brennende Waschmaschine/ Trockner in Niedershausen Anfang Dezember. Es zeigte sich aber auch ein neues Phänomen, so Jürgen Schütz, aufgrund der Dürre. Die Landwirte verrichten ihre Arbeit auf den Feldern und aufgrund der Staubentwicklung wird die Feuerwehr alarmiert. Auf Kreisebene nahmen die Einsatzkräfte an 19 Lehrgängen teil und auf Landesebene an 8 Lehrgängen.
Nachdem die reine Statistik abgearbeitet war, ging es um die Herausforderungen für die Feuerwehren. Mit den diversen Krisen der letzten Jahre begonnen bei den Flüchtlingen über Corona über die neue Herausforderungen Starkregenereignisse bis hin zur Energiekrise im Winter gibt es zahlreiche neue Anforderungen an die Kommunen, denen sie gemeinsam mit den Feuerwehren begegnen. Dies ist wiederum eine Belastung der ehrenamtlichen Kräfte. Jürgen Schütz zählt nur einige Dinge auf wie die Unterstützung der Gemeinde bei der Ertüchtigung von Aufnahmeeinrichtungen für Flüchtlinge (S16), die Beplanung des DGH Selters oder die Beschaffung von Feldbetten, Decken usw. Schütz dankte der guten Zusammenarbeit mit Thomas Zipp und Johannes Kurz vom MGH. Die Gemeinde wurde unterstützt bei der Planung zur Gasmangellage sowie Schaffung von Wärmeinseln. Auch in die Waldbrandausstattung und die technische Ausrüstung bei Starkregenereignissen wurde investiert. Der Landkreis wurde beim Betrieb von Nottankstellen unterstützt.
Am Ende ging sein Dank an den Bürgermeister, den Gemeindevorstand, die Verwaltung und den Wehrführerausschuss für die gute Zusammenarbeit sowie ein großer Dank an alle Aktiven in den verschiedensten Bereichen der Feuerwehr für das gute Miteinander. „Wir alle müssen an einem Strang ziehen, das klappt sehr gut“, so Schütz am Ende seines Berichtes.
Gemeindejugendfeuerwehrwart Sebastian Geisler gab einen Überblick zur Kinder- und Jugendfeuerwehr in der Gemeinde. Neben 109 Stunden Übungen in feuerwehrtechnischer Ausbildung und allgemeiner Jugendarbeit kamen noch 107 Stunden in dem Bereich mit Vor- und Nachbereitungen sowie Fortbildungen zusammen. Nachdem während der Pandemie wenig möglich war, freue er sich sehr, dass Ausflüge und Zeltlager wieder möglich sind. Auch er bedankte sich bei allen für die Unterstützung und die gute Zusammenarbeit.
Bürgermeister Dr. Frank Schmidt lobt anschließend die seit Jahren bestehende hervorragende Zusammenarbeit in der Gemeinde mit der Feuerwehr. Es sei recht einmalig im Landkreis, dass nicht auf der Verwaltung Bedarfspläne und Förderanträge für die Feuerwehr geschrieben werden, dafür habe er keine Stelle, sondern dass dies alles im Ehrenamt passiert. Da gehe Löhnberg einen eigenen, gut funktionierenden Weg. Die Unterbringung der Flüchtlinge in gemeindeeigenen Immobilien sei ohne die Feuerwehr nicht möglich gewesen, welche beim Ausräumen und Bereitstellen der Räumlichkeiten halfen. „In der Feuerwehr haben Rassisten, Antisemiten oder AfD-Anhänger keinen Platz“, so Schmidt, „wenn es brennt, helfen wir und klären vorher nicht den Aufenthaltsstatus.“ Daneben bedankte er sich ebenfalls bei der Feuerwehr für das Zusammenstellen der Listen für Anschaffungen, um auf Starkregenereignisse und Energiemangellage zu reagieren. Und der dankte den gemeindlichen Gremien, dass sie die Investitionen, welche die Feuerwehren aufstellten, auch mitgetragen haben. „Nun können wir reagieren, wenn etwas passiert“, so Schmidt. Dies sei aber nur möglich, durch das gute, vertrauensvolle Miteinander zwischen den einzelnen Gliedern und er richtete allen sein Dankeschön aus, die sich in der Feuerwehr engagieren.
Im Anschluss verteilte er an die Einsatzkräfte die Gratifikationen in Höhe von 11.550 Euro für die Teilnahme an Lehrgängen (2.185 Euro), Atemschutztauglichkeit (2.500 Euro) oder Übungen sowie Einsätze (6.865 Euro).
Landkreis Michael Köberle bedankte sich für die enge Zusammenarbeit zwischen den Feuerwehren und dem Landkreis. Er freue sich, dass die Feuerwehren handlungsfähig vor Ort sind, aber auch in den Nachbarkreisen helfen können, wenn sie angefragt werden. Dies müsste erhalten bleiben, weshalb eine Kinder- und Jugendarbeit ungeheuer wichtig sei. Kreisbrandinspektor Georg Hauch freut sich, dass seine Befürchtungen nicht eingetroffen seien, denn er hatte Sorge, dass die Feuerwehr die Corona-Pandemie nicht übersteht. Doch der Zulauf sei sogar nicht gestiegen und er möchte nun eine Ausbildungsoffensive starten, um den Rückstau aufzuholen. Im Anschluss der Grußworte ging es um Beförderungen und Ehrungen.
Nach erfolgreicher Lehrgangsteilnahme wurden folgende Beförderungen ausgesprochen:
Feuerwehrmann / -frau: Juliane Rathschlag, Niklas Müller
Oberfeuerwehrmann: Christian Kurz
Hauptfeuerwehrmann: Patrick Lehnert, Magnus Pfeiffer
Löschmeister: Niklas Weis
Oberlöschmeisterin: Corinna Sattler
Hauptlöschmeisterin: Allyn Müller
Oberbrandmeister: Jan Müller
Eine Anerkennungsprämie des Landes Hessen für ihr langjähriges ehrenamtliches Engagement erhielten nachfolgende Einsatzkräfte:
10 Jahre: Christopher Dick, Patrick Lehnert, Niklas Weis
20 Jahre: Manuel Hardt, Christoph Lenz, Jan Müller, Sebastian Sattler, Florian Schüller
30 Jahre: Steffen Erbe, Carsten Hoffmann
Sarah Michler, Sprecherin des Fachbereiches Kinderfeuerwehr des Kreisfeuerwehrverbandes Limburg-Weilburg, ehrte das ehrenamtliche Engagement in der Kinderfeuerwehr der Feuerwehr Obershausen und verteilte die Kinderfeuerwehrmedaille des LFV Hessen in Bronze an Markus Rodenstock, in Silber an Bianca Nelle und Corinna Sattler sowie in Gold an Olga Schneider.
Zum Abschluss überreichten Landrat Michael Köberle sowie Kreisbrandinspektor Georg Hauch das „Silberne Brandschutzehrenzeichen am Bande“ des Landes Hessen für 25 Jahre aktiven Dienst als besondere Ehrung und in Anerkennung an viele Jahre im Dienste der Freiwilligen Feuerwehren an Florian Hoin, Sascha Ketter, Dennis Knaus sowie Allyn Müller. Das Goldene Brandschutzehrenzeichen am Bande für 40 Jahre aktiven Dienst erhielten Mario Lichert und Kai Walter.
Danach endete die Versammlung und es ging in den gemütlichen Teil über.