Gemeinde Löhnberg konnte eine weitere, sehr besondere Ofenplatte erwerben
Seit Herbst 2019 ist die Gemeinde Löhnberg bereits im Besitz von vier Ofenplatten, welche im 18. Jahrhundert auf der Löhnberger Hütte gegossen wurden.
Nun konnte die Gemeinde eine weitere Ofenplatte erwerben. Diese wurde im Jahr 1776 auf der Löhnberger Hütte gegossen. Das Besondere daran: es gibt sehr wahrscheinlich nur noch einen Original Ofen aus der Löhnberger Hütte. Dieser steht in der Würzburger Residenz und enthält die gleiche Stirnplatte wie die, die die Gemeinde vor Kurzem erwerben konnte.
Aus diesem Grund ist diese neu erworbene Ofenplatte etwas ganz Besonderes!
Diese Stirn- bzw. Wasserkrugplatte ist von einem Fünfplatten- oder Kastenofens in mittlerer Größe (Höhe 66 cm und Breite 49 cm). In der Mitte des oberen Teils befindet sich der Lebensbaum, seitlich davon Akanthus-Bandelwerkgehänge und darunter in liegendem Oval, von dünnrankigem Akanthuswerk umzogen, mit Rocaille-Elementen.
Die Inschrift lautet „LOHNBERGER OFFEN DER MITLE WASSERKRUG 1776“.
Zur Geschichte der Löhnberger Hütte:
Die Ersterwähnung einer Waldschmiede gab es im Jahr 1404 und im Jahre 1623 begann Graf Georg von Beilstein mit dem Bau eines Eisenhammers. 1617 wurde ein Hochofen gebaut und 1618 einhundert kleine Plattenöfen gegossen. 1643 kam der Hochofen allerdings zum Erliegen und die Umwandlung der Produktion zu einer Stahlhütte missglückte. Daher wurde im Jahre 1650 ein neuer Hochofen erbaut, welcher 1659 erneuert werden musste. Im Jahr 1660 wurde eine Gießerei angegliedert, die bis ca. 1800 erfolgreich Plattenöfen, Töpfe, Kessel, Kanonenkugeln, Granaten u. A. herstellte.
Ab dem Jahr 1708 wurden auf der Löhnberger Hütte sogenannte „Wasserkrug-Öfen“ gegossen. Die Öfen wurden in drei Größen hergestellt.
Der kleine Wasserkrugofen kostete 4 ½ Reichstaler zu 45 Albus (das entsprach 6 ¾ Gulden) und der mittlere 5 ½ Reichstaler (das entsprach 8 ¼ Gulden).