Erfolgreicher Abschluss des Flurbereinigungsverfahrens Löhnberg-Niedershausen

Nach der Schlussfeststellung des Flurberei-nigungsverfahrens Löhnberg-Niedershausen fand am 16. April 2024 in Löhnberg eine gemeinsame Abschlussveranstaltung statt. Teilnehmer waren der Vorstand der Teilnehmergemeinschaft, Herr Burkhard Schmidt von der Gemeinde Löhnberg, sowie die Vertreter der Flurbereinigungsbehörde, dem Amt für Bodenmanagement Limburg an der Lahn. Diese ließen die erfolgreiche Flurbereinigung nochmal Revue passieren, dankten dem Vorstand der Teilnehmergemeinschaft und übergaben der Gemeinde Löhnberg den Flurbereinigungsplan zur Aufbewahrung.
Das Flurbereinigungsverfahren wurde im Jahr 1989 mit dem Ziel eingeleitet, die Produktions- und Arbeitsbedingungen zu verbessern. Zur Wahrnehmung der gemeinschaftlichen Interessen der am Flurbereinigungsverfahren beteiligten Grundstückseigentümer haben diese ein Jahr später den Vorstand der Teilnehmergemeinschaft gewählt, dessen verbliebende Mitglieder bis heute ehrenamtlich tätig waren. Zum Vorsitzenden wurde Theo Frommhold gewählt der das Verfahren über eine Laufzeit von 19 Jahren begleitete. Nachfolger für die letzten 14 Jahre wurde Jörg Würz. Seitens des Amts für Bodenmanagement wurde das Verfahren 19 Jahre von Wolfgang Donner betreut. Benjamin Schumacher und Bastian Balzer von der Flurbereinigung dankten den Mitgliedern des Vorstandes und übergaben die Schlussfeststellung. Der Flurbereinigungsplan wurde der Gemeinde zur dauerhaften Aufbewahrung überreicht. Die heutige Veranstaltung setzt den Schlusspunkt des Flurbereinigungsverfahrens.
Kleinteiliger zersplitterter Grundbesitz sowie ein mangelhaftes Wege- und Gewässernetz erschwerten die Bewirtschaftung vor der Flurbereinigung erheblich. In den ackerbaulich genutzten Bereichen des Verfahrensgebietes war die Vernetzung der naturnahen Landschaftselemente unzureichend. Um diese strukturellen Nachteile für die Gemarkung zu heilen, haben im Rahmen des Flurbereinigungsverfahrens auf 813 Hektar umfangreiche Bau- und Bodenordnungsmaßnahmen stattgefunden. In Abstimmung mit dem Vorstand der Teilnehmergemeinschaft und der Gemeinde wurden erhebliche Verbesserungen am Wege- und Gewässerplan vorgenommen.
Die Neugestaltung des Wege- und Gewässernetzes erfolgte auf Grundlage des 1999 genehmigten Wege- und Gewässerplans mit landschaftlichen Begleitplan. Es wurden drei Kilometer befestigte Wege mit Betonlochsteinen und Schotter sowie fünf Kilometer unbefestigte Wege ausgebaut. Rund fünf Kilometer nicht mehr erforderliche Wege wurden eingezogen. Am Kallenbach und Faulbach wurden zur Entflechtung von Nutzungskonflikten Uferrandstreifen angelegt. Der geplante Radweg von Niedershausen nach Löhnberg konnte durch die Bereitstellung von Fläche realisiert werden.
Mit der vorläufigen Besitzeinweisung 2003 fand der Besitzübergang der Grundstücke statt. Für die Grundstückseigentümer und Landwirte gilt seitdem die neue großzügigere Grundstücksstruktur und Feldeinteilung. So wurde durch diese Neuordnung aus rund 2200 kleineren Flurstücken rund 1200 größere Flurstücke. Dadurch hat sich die durchschnittliche Schlaglänge in etwa verdoppelt. Ein Schlag ist eine zusammenhängende Fläche eines Bewirtschafters, die grundsätzlich einheitlich mit einer Kultur bebaut wird.Die Fahrwege zwischen den Wirtschaftshöfen der Landwirte und den landwirtschaftlichen Flächen haben sich bedingt durch die Wirtschaftseinheiten deutlich reduziert. Der Bau einer neuen gemeinschaftlichen Maschinenhalle im Jahr 2005 verbessert zudem die Arbeitsbedingungen. Dies nützt sowohl den Landwirten durch Zeit- und Energieersparnis als auch der Natur und Luftreinhaltung.
Die Neugestaltung des Wege- und Gewässernetzes führte in Verbindung mit der Neuordnung des Verfahrensgebietes zu besseren Produktions- und Arbeitsbedingungen der landwirtschaftlichen Betriebe, der Entflechtung von Nutzungskonflikten und zur Aufwertung des Landschaftsbildes.
Die Maßnahmen wurden mit rund 1.000.000 Euro finanziert, von denen rund 685.000 Euro durch Zuschüsse von EU, Bund und Land gedeckt wurden. Circa 350.000 Euro investierte die Gemeinde Löhnberg, die damit die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vollständig entlastet hat. Ab 2019 wurden die öffentlichen Bücher, also das Liegenschaftskataster und das Grundbuch, berichtigt. Die Schlussfeststellung erfolgte im März 2023 und stellte den rechtlichen Abschluss des Flurbereinigungsverfahrens dar.