Einweihung eines Touchscreens zur Industriekultur
Zur Ausstattung des Wassermuseums gehören zwei interaktive Touchscreens. Auf einem Touchscreen erhalten die Besucher eine Vorstellung davon, wie die versteinerten Trilobiten, welche im Fossilienfeld gefunden wurden, in echt aussahen. Auf einem zweiten interaktiven Touchscreen können Besucher in die Vergangenheit reisen und ehemalige Brunnenanlagen entdecken. Dieser zweite Touchscreen wurde nun in einer kleinen Feierstunde eingeweiht.
„Die Idee hinter dem Projekt war es, die Dinge aufzuzeigen, die es nicht mehr gibt“, so Bürgermeister Dr. Frank Schmidt. Er ist dem Architekturbüro Ritz & Losacker, vertreten durch Ann-Kathrin Schild und Dimitris Michalakelis sehr dankbar, dass sie anhand originaler Baupläne, Bildern, Zeichnungen und Postkarten die Gebäude Stück für Stück erarbeitet haben. Dabei gibt es den Original Seltersbrunnen von 1888, den Erweiterungsbau von 1894, das Kohlensäurewerk von 1902, Neuselters von 1906, Augusta Victoria von 1896 und den heutigen Standort von Selters Augusta Victoria von 1905 in 3D zu entdecken und der Betrachter erhält sogar ein Gefühl für die verwendeten Materialien sowie die Farbgebung der Gebäude. Patrick Becker war für die Umsetzung ins Computerprogramm verantwortlich und durch die Visualisierung hat der Betrachter eine Rundumansicht der Brunnen als auch eine Art „virtueller Rundgang“. Fotos, alte Etiketten, Werbung für Selters sowie Postkarten ergänzen die Aufarbeitung.
Mit dieser modernen Form der musealen Präsentation werden erstmalig nicht mehr existierende Bauten virtuell dargestellt. Diese Gebäude stehen für die Industriekultur des 19. Jahrhunderts und stellen die Wirtschaftsgeschichte des Lahntals mit der bedeutenden Tradition der Mineralwasserförderung dar.
Bürgermeister Dr. Frank Schmidt bedankte sich für diese Arbeiten, welche eine Ahnung davon vermitteln, welche eindrucksvolle Bauwerke sich damals am Löhnberger Lahnufer befanden. Für ihn war es faszinierend, wie sich die verschiedenen Gebäude damals in die Landschaft einfügten und er zeigte sich sehr begeistert vom Ergebnis.
Mit der offiziellen Einweihung des Touchscreen gab es auch einen kleinen geschichtlichen Exkurs. Otto Völker, Geschäftsführer von SELTERS fragte interessiert nach. „Immer, wenn ich zu Dr. Schmidt gehe, lerne ich etwas“, zeigte er sich begeistert.
Die Kosten für das Projekt betrugen insgesamt rund 141.784 Euro und für die entsprechende Umsetzung erhielt die Gemeinde Löhnberg eine LEADER-Förderung in Höhe von 99.248,00 Euro. Dies entspricht einer Förderquote von 70 Prozent.