Dr. Frank Schmidt leiht Lahn-Marmor-Museum einen Selterswasser-Krug
Bevor Mineralwasser in PET- oder Glasflaschen verkauft wurde, fand der Verkauf und Transport über Tonkrüge statt. Diese Krüge erzählen bis heute die Geschichte der Industrialisierung der Mineralwasserindustrie. Im Wassermuseum sind bereits einige Tonkrüge ausgestellt.
Bürgermeister Frank Schmidt freut sich, dass er nun dem Lahn-Marmor-Museum für die Sonderausstellung „Schatzkammern der Erde – Geoparks in Deutschland“ einen Tonkrug zur Verfügung stellen kann. Löhnberg ist Teil des Geoparks Westerwald-Lahn-Taunus, der sich unter dem Motto „Wo Marmor, Stein und Eisen spricht…und der Ton die Musik macht“ sich mit den Schätzen der Erde und der Entwicklungsgeschichte der Region befasst. Der Sauerborn am Ortseingang von Löhnberg war Geotop 2018 und widmet sich dem kühlen Nass aus der Erde. Das Wassermuseum im MGH ist Geopunkt und widmet sich mit den Fossilien der Erdgeschichte sowie mit der Industrialisierung des Mineralwassers.
Der „Geopark der Rohstoffe“ bringt Menschen der Region zusammen
Von Bernd-Rainer Volz
Das Lahn-Marmor-Museum in Villmar ist eins der Geozentren des Geoparks Westerwald-Lahn-Taunus. Vor kurzem wurden die im Lahn-Marmor-Museum laufende Sonderausstellung „Schatzkammern der Erde - Geoparks in Deutschland“ eröffnet. Mit im Boot: 18 zertifizierte Geoparks.
Nach Grußworten des Stiftungsvorsitzendes des Lahn-Marmor-Museums, Dr. Bernold-Feuerstein, sprach Wolfgang Schuster, Landrat des Lahn-Dill-Kreises und Vorsitzender des Geoparks Westerwald-Lahn-Taunus über das Werden des heutigen Geoparks über Landesgrenzen und Regierungsbezirksgrenzen hinaus zu einem gemeinsamen Projekt des durch seine Bergbaugeschichte geprägten Naturraumes an der Lahn sowie der angrenzenden Mittelgebirge Westerwald und Taunus. Schuster erinnerte an die Menschen, die mit der Gewinnung der Rohstoffe und deren Verarbeitung ihr Brot verdienten - sie lebten von und mit den Bodenschätzen. Aus einer Idee, wie man sich gegenseitig bei der Wahrung der gemeinsamen Geschichte stützen könne, entwickelte sich ein Netzwerk und daraus der Geopark. Eine Erfolgsgeschichte, die Menschen der Region zusammenbringt, ein gemeinsamer Geopark, der in der Mitte Deutschlands diese Region bundesweit repräsentiert. Nach Ende dieser Museumsaison soll die Ausstellung an weiteren Stationen gezeigt werden. Eine zentral angebrachte Übersichtskarte informiert über die räumliche Lage der zertifizierten Geoparks in Deutschland. In den begleitenden Vitrinen sind Rohstoffe und daraus entstandene Produkte des heimischen Geoparks Westerwald-Lahn-Taunus zu sehen: darunter Schiefer, Ton, Eisenerz, Basalt, Marmor und auch ein historischer Mineralwasser-Krug, dieser als Leihgabe der Gemeinde Löhnberg.
Michael Volkwein bezeichnete den heimischen Verbund als „den Geopark der Rohstoffe“ und stellte in seinem Vortrag die einzelnen Regionen und Besonderheiten des Parks detailliert vor. „Wir sind einer der wenigen Geoparks, aus denen man Rohstoffe trinken kann“, betonte Michael Volkwein und wies auf die zahlreichen Mineralquellen des nationalen Geoparks hin, darunter die weltweit bekannten Selters-Quellen. Ebenso fand der Marmor, besonders aus den Brüchen nahe der Lahn, den Weg in die weite Welt. An die Glasverarbeitung erinnere das Glasmuseum in Hadamar, Quarzit aus Heckholzhausen, besonders schöner und widerstandsfähiger Schiefer aus der Langhecke und vieles mehr. Es ist eine besondere, vielfältige Region.