Cybersicherheitsschulung der Gemeindeverwaltung
Bei der Digitalisierung in den Kommunen geht es nicht nur darum, bestehende Verwaltungsprozesse für das E-Government anzupassen und die technischen Voraussetzungen dafür zu schaffen. Es geht auch darum, die Mitarbeiter der Verwaltung für die zunehmenden Gefahren durch Cyberkriminalität zu schulen. Daher fand in der Gemeinde Löhnberg eine Cybersicherheitsschulung durch das Hessen CyberCompetenceCenter (Hessen 3C) vom Hessischen Ministerium des Innern und für Sport, statt.
Da nicht nur kommunale Verwaltungen von Cyberkriminalität betroffen sein können, sondern auch die Bürger und Bürgerinnen, sollen einige Punkte aufgegriffen werden, um diese für das Thema zu sensibilisieren.
Phishing – Betrügerische Mails
Bei Phishing handelt es sich um gefälschte Emails, welche Menschen dazu verleiten sollen, Finanzinformationen, Zugangsdaten oder andere sensible Daten preiszugeben. Die Mails sind immer ausgeklügelter, so dass man schon sehr achtsam sein muss, um sie zu erkennen. Sie geben häufig einen dringenden Handlungsbedarf vor und drohen damit, dass ohne Handlung ein Konto oder Zugang gesperrt werden. Die Mail scheint von einer bekannten Organisation zu kommen. Häufig werden auch Links mit verschickt, die auf den ersten Blick nicht erkennen lassen, wo sie hinführen.
Prüfen sie den Absender genau, häufig verbergen sich darin schon Fehler, die ersichtlich machen, dass nicht die bekannte Organisation dahintersteckt. Seien Sie achtsam und klicken Sie nicht vorschnell auf mitgeschickte Links.
Enkeltrick
Eine recht neue Betrugsmasche ist der Enkeltrick per WhatsApp.
"Hallo Mama! Rate mal, wessen Smartphone in der Waschmaschine mitgewaschen wurde? Genau, meins! Deshalb habe ich ein neues Handy und eine neue Nummer. Die alte Nummer kannst du löschen."
So oder so ähnlich kursieren derzeit Nachrichten per WhatsApp und stellen eine neue Betrugsmasche dar. Geht man auf diese Nachricht ein, kommt recht schnell eine Anfrage nach Geld, weil eine Rechnung dringend bezahlt werden müsste oder man mit dem neuen Handy noch nicht auf die Bankdaten zugreifen könne. Es werde zudem versprochen, dass Geld zügig zurückzuzahlen.
Machen Sie ihre älteren Mitmenschen darauf aufmerksam, sprechen Sie mit ihren Nachbarn darüber, so dass solche Nachrichten mit erhöhter Aufmerksamkeit wahrgenommen werden.
Sicheres Passwort
Wer viel im Internet unterwegs ist, hat auf den verschiedenen Seiten ein eigenes Konto, angefangen bei den sozialen Netzwerken zum Email-Postfach bis hin zu Shoppingseiten. Es ist wichtig, für alle Seiten ein sicheres Passwort zu haben, denn sie schützen die privaten Daten in einer digitalen Welt. Daher gibt es ein paar Tipps, um für sichere Passwörter zu sorgen.
• Für jeden Account sollte ein eigenes Passwort angelegt werden
• Das Passwort sollte gut zu merken sein
• Ein Passwort sollte mindesten 8 Zeichen haben, je länger, umso besser
• Beispiel: ImgU@Sued4KP! (Ich mache gerne Urlaub in Sizilien und esse dort 4 Käse Pizza!)
• Passwörter regelmäßig wechseln
• Nutzung eines Passwortmanagers zur Verwaltung der Passwörter
Meldestelle #HessengegenHetze
Neben der Cyberkriminalität sind auch immer mehr Menschen im Netz von Hass und Hetze betroffen. Daher gibt es seit Januar 2020 die Meldestelle #HessengegenHetze. Inzwischen hat sich das Spektrum der Meldungen erweitert. Über die Meldestelle #HessengegenHetze können die Menschen hetzerische, diskriminierende, rassistische oder extremistische Inhalte aus den sozialen Netzwerken und dem Internet melden. Diese werden geprüft und bei Bedarf an die zuständige Behörde (Generalstaatsanwaltschaft, das Hessische Landeskriminalamt, das Landesamt für Verfassungsschutz oder das Bundeskriminalamt) weitergegeben. Nach erfolgter Bewertung erhalten die Melder eine Rückmeldung.
Web: www.hessengegenhetze.de
Neben diesen speziellen Punkten hat das CyberCompetenceCenter ebenfalls darauf hingewiesen, regelmäßig Sicherheitsupdates durchzuführen. Auch wenn vom Endgerät eine Aufforderung zum Update kommt, solle man dies nicht aufschieben, sondern direkt durchführen. Denn nur so können Sicherheitslücken geschlossen werden.
Wer weitere Fragen zum Thema hat, kann sich beim Bundesamt für Sicherheit und Informationstechnik (www.bsi-fuer-buerger.de) informieren.