Bürgermeister im Interview mit FFH

Vor kurzem war FFH-Reporterin Sara Disch zu Besuch im Löhnberger Rathaus und sprach mit Bürgermeister Dr. Frank Schmidt über die Windenergieanlage im Löhnberger Wald, über die Vorreiterrolle in Sachen energieautarke Gemeinde, über Energiesparmaßnahmen im zurückliegenden Winter und über zukünftige Ziele für die Gemeinde.
In vielen Orten gebe es Diskussionen vor Ort, wenn Windenergieanlagen errichtet werden sollen. Dr. Frank Schmidt zeigte auf, dass er Diskussionen gut findet, wenn sie demokratisch und respektvoll ablaufen. Dies sei hier vor Ort geschehen. Zudem habe sich die Technik weiterentwickelt, so dass inzwischen eine Anlage genauso viel Strom erzeugt wie vor ein paar Jahren noch drei Anlagen. Und da diese eine Anlage so viel Strom erzeuge wie die Haushalte in Löhnberg verbrauchen, wurde dies gut angenommen. Ende des Jahres ist eine Einweihung geplant, zudem dann auch die Bürgschaft eingeladen ist, um sich vor Ort ein Bild machen zu können.
Das Windrad ist ein weiterer Baustein im Energiemix der Gemeinde, die ebenso auf Photovoltaik und Nahwärme mittels Hackschnitzel setzt. Das Holz für die Nahwärme wird vor Ort produziert, verarbeitet und verheizt. Es gibt keine fossilen Energieträger mehr in den Immobilien, welche an das Nahwärmenetz angeschlossen sind. Früher sei er für diesen Weg belächelt worden, doch heute häufen sich die Nachfrage nach dieser Energiequelle.
Dies eignete sich als gute Überleitung für die nächste Frage. Wenn die Gemeinde bereits einiges investiert habe, um Energie einzusparen, wie ist sie dann mit den Energiesparmaßnahmen im Winter umgegangen, so die Frage der Reporterin. „Dies war schwierig, da wir bereits seit zehn Jahren sparen“, so der Bürgermeister, „wir haben schon 80 Prozent eingespart, dann ist es schwierig, auch die letzten 20 Prozent noch einzusparen.“ Die Gemeinde habe dennoch versucht, hier und da noch Energie einzusparen.
Dr. Frank Schmidt zeigte ebenfalls auf, dass die Gemeinde hoch verschuldet war und er dennoch unter zu Hilfenahme aller Förderprogramme alle gemeindeeigenen Immobilien energetisch saniert habe, um die laufenden Kosten zu drücken. Und dies habe sich gelohnt. Die laufenden Kosten konnten gesenkt werden und auch der Schuldenstand der Gemeinde konnte in den letzten Jahren deutlich reduziert werden. Jetzt spart die Gemeinde jedes Jahr Geld, hat eine top Infrastruktur, was wiederum den Vereinen und Bürgern zugutekommt. Und auch wenn die kostenlose Betreuung der Löhnberger Kinder in Kita und Grundschule erstmal nichts mit Klimaschutz zu tun hat, sondern aus ökologischen Gesichtspunkten zu betrachten ist, hat die Gemeinde die finanziellen Möglichkeiten für dieses Angebot, weil sie an anderer Stelle Kosten einsparen konnte. Laut dem Bürgermeister beginnt die Bildung bereits im Kindergarten und alle Kinder von Löhnberg profitieren davon. Und hier kommt wieder die Verbindung zum Klimaschutz, denn ein Baustein in der Bildung der Kinder ist die Umweltpädagogik.
Auch wenn in den letzten Jahren vieles in Löhnberg umgesetzt wurde, hat der Bürgermeister noch einige Ziele. So könne er sich vorstellen, dass die Neubaugebiete ebenfalls mit Nahwärme versorgt werden können. Auch sei die Investition in Radwege und die Anbindung an den ÖPNV gute Maßnahmen zum Klimaschutz.
Den Bericht zu dem Interview findet ihr hier - "Löhnberg setzt alles auf grüne Energie"