250 Esskastanien gepflanzt
Der Wald hat in den letzten Jahren durch die Dürre stark gelitten, Freiflächen im Wald zeugen davon. Auf 0,7 Hektar im Wald von Selters fand am Samstag zusammen mit dem Förster Frank Zabel vom Forstservice Taunus und Mitgliedern der Selterser Vereine eine Baumpflanzaktion statt. In einer gemeinsamen Aktion wurden 250 Esskastanien gesetzt. In den nächsten Tagen setzt das Team vom Forstservice weitere 2100 Bäume. Dabei wird auf eine gute Durchmischung der Arten gesetzt sowie auf Arten, welche auch mit trockenen Perioden zurechtkommen. Daher werden neben den Esskastanien auch Eiche, Hainbuche und Elsbeere angepflanzt, die sich laut Frank Zabel sehr gut für den Standort eignen.
Bürgermeister Dr. Frank Schmidt lobte das Engagement der Selterser, die mit ihrer Dorfgemeinschaft ein Zeichen für den Wald setzen und zeigen, dass sie „Teil des Waldes“ sind. Geschichtlich gab er einen kurzen Einblick und zeigte auf, dass ein Umdenken in der Waldwirtschaft stattfinden muss. Es gebe Quellen, die davon sprechen, dass Ende des 19. Jahrhunderts die Löhnberger Hütte nicht mehr gießen konnte, weil Brennholz und Holzkohle fehlten. Der Wald sei damals komplett abgeholzt gewesen. Danach habe der Mensch die Wälder nachgepflanzt und da es eine nasse wie auch kalte Zeit war, eignete sich der Standort ideal für Fichten, die zudem mit ihrem schnellen Wachstum überzeugten. Doch die Zeit der Fichten sei vorbei und man müssen „zurück zu den Wurzeln gehen“. Daher müssten Bäume angepflanzt werden, welche ursprünglich auch vor Ort wuchsen. Und die Region sei ursprünglich eine Buchenregion gewesen.
Bevor es aktiv losging, gab Frank Zabel einen Einblick in die Bearbeitung der Flächen. Es gebe Flächen im Wald, da funktioniert die Naturverjüngung sehr gut und da werde auch nicht eingegriffen. Auf der ausgewählten Fläche komme nicht viel durch die Naturverjüngung, weshalb hier aktiv Bäume angepflanzt werden. Vorher wurde die Fläche erstmal geräumt, damit hinterher nicht so viel Arbeit anfällt. Denn vorhandene Sträucher könnten die Setzlinge sehr schnell überwachsen. Das Material wurde als Totholzwall auf der Fläche aufgeschichtet und dient dort Lebensraum für verschiedene Tier- und Pflanzenarten. Dabei wird das Material nach und nach zersetzt.
Danach ging es fleißig ans Buddeln. Mit Schippen wurden die Löcher gegraben, in welche die Setzlinge der Esskastanie mit ihren langen Pfahlwurzeln reingesetzt wurden. Dank der Pfahlwurzeln benötigen die Bäumchen weniger Wasser, überstehen trockene Sommer besser und gelten als klimatolerant. Bei herrlichem Wetter ging die Arbeit gut von der Hand. Bei einem kleinen Imbiss bedankte sich Dr. Frank Schmidt am Ende für die geleistete Arbeit