Interview mit der FAZ – Löhnberg ist attraktiv
Löhnberg hat wie zahlreiche Landgemeinden in den letzten Jahren Einwohner durch Zuzug gewonnen. Das Landleben ist wieder attraktiv, wie eine Studie des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung aufzeigte, in Auftrag gegeben von der Hessischen Landesregierung. Litten die kleinen Gemeinden bei der letzten Erhebung zwischen 2008 und 2010 noch unter Abwanderung, können sie sich nun über Zuzug freuen.
Unter den hessischen Landgemeinden, also Gemeinden mit weniger als 5.000 Einwohnern, landet Löhnberg mit einer Zuwanderung von durchschnittlich 13,7 Personen pro 1.000 Einwohner auf Platz fünf, im Landkreis Limburg-Weilburg verzeichnet Löhnberg sogar den größten Zuzug, gefolgt von Hadamar (11,7) und Runkel (9,0).
Dies war nicht immer so. 2010 lag die Einwohnerzahl bei 4201 Bürgern. Im Schnitt zogen 7,8 Menschen pro 1.000 Einwohner weg. Doch dieses Blatt hat sich gewandelt. In den letzten Jahren gab es einen starken Zuzug, alleine im Jahr 2021 von 22,3 Menschen pro 1.000 Einwohner, was die Grafik sehr gut aufzeigt. Inzwischen leben 4.815 Menschen (Stand 01. April 2023) in der Gemeinde.
Quelle: Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwickung
Vor kurzem war Timo Steppat, Politischer Korrespondent bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) vor Ort in Löhnberg, um von Bürgermeister Dr. Frank Schmidt zu erfahren, warum Löhnberg so beliebt ist. Dr. Frank Schmidt sieht einen Erfolgsfaktor in der kostenfreien Betreuung der Kinder von 0 bis zehn Jahren. Von der Krippe über den Kindergarten bis in die Grundschule ist die Betreuung kostenlos, nur das Mittagessen müsse bezahlt werden. Bereits als Bundestagsabgeordneter habe er sich mit der Frage auseinandergesetzt, wie eine kostenlose Betreuung möglich sei und was dies kosten würde. Dies habe er dann konsequent in Löhnberg umgesetzt. Seit dem 01.Januar 2010 ist die Betreuung in den Kitas umsonst, ein Jahr später folgte dann die Grundschule. Natürlich sei die Entscheidung ein Wagnis gewesen, doch es habe sich für die Gemeinde gelohnt. Wenn die Betreuung kostenlos ist, dann muss auch Platz für alle sein. Also habe er konsequent unter Ausnutzung aller Fördermöglichkeiten die bestehenden beiden dreigruppigen Kindertagesstätten in Löhnberg und Niedershausen aus-, um- und angebaut, wofür fünf Millionen Euro investiert wurden. „Für die Kinder ist dies von Vorteil, denn sie wachsen zusammen auf“, so der Bürgermeister, „und durch die Betreuung ermöglichen wir den Eltern, arbeiten zu gehen.“
Doch nicht nur die kostenlose Kinderbetreuung macht Löhnberg attraktiv und lebenswert. Bereits die Kitas sieht Dr. Frank Schmidt als Orte der Bildung und in Zusammenarbeit mit verschiedenen Personen vor Ort erhalten die Kinder kostenlose Physio- und Bewegungstherapie, Logopädie oder auch Musikangebote. Durch das Mehrgenerationenhaus gibt es für alle Bewohner in Löhnberg ein umfangreiches Angebot begonnen bei den Kursen vom Familienzentrum über offenen Treffs für Jedermann, die Bücherei, das Gemeindearchiv oder Beratungsangebote zu den verschiedenen Themen. „Die Vorteile im Dorf sind die kurzen Wege und das persönliche Miteinander“, fasst Dr. Frank Schmidt die Attraktivität zusammen.
Über alle diese Punkte sprach der Bürgermeister mit dem Korrespondenten der FAZ und zeigte ihm am Ende den alten Ortskern von Löhnberg sowie den monatlich stattfindenden Markt, bei dem der Journalist mit weiteren Menschen aus der Gemeinde ins Gespräch kam. Durch den Artikel in der FAZ wird Löhnberg über die Landkreisgrenzen in Hessen bekannt.