Niedershäuser erkunden Zustand ihres Waldes
Waldränder haben hohen Wert für Mensch und Natur
Wie steht es um den Wald in Niedershausen? Darum ging es bei einem Rundgang, der von der Grillhütte oberhalb des Ortes in den Gemeindewald führte. Bürgermeister Dr. Frank Schmidt konnte dabei auch die neue Löhnberger Försterin Lea Rohwer vorstellen, die gemeinsam mit dem Geschäftsführer von Taunus Forstservice Frank Zabel viel Interessantes zu Wald und Naturschutz berichtete.
Doch zunächst ging Bürgermeister Dr. Frank Schmidt auf die bewegte Geschichte des Niedershäuser Waldes ein. Während in früheren Jahrhunderten Raubbau am Wald betrieben wurde und die Region im 18. Jahrhundert in weiten Teilen waldfrei war - beispielsweise um den immensen Energiebedarf der Löhnberger Hütte zu decken – hat in heutiger Zeit eine nachhaltige Waldbewirtschaftung höchste Priorität. Das bedeutet, dass niemals mehr Holz entnommen wird, als auch wieder nachwächst.
Allerdings macht der Klimawandel dem Wald auch in Niedershausen zu schaffen, glücklicherweise nicht ganz so extrem wie andernorts. Doch auch hier schlägt der Borkenkäfer zu, der sich aufgrund der warmen Sommer in 4 statt 3 Generationen pro Jahr vermehrt. Für den Wirtschaftsbetrieb hat das enorme Auswirkungen, wie Frank Zabel, Geschäftsführer von Taunus Forstservice, erklärte. So ist, auch infolge von Windwurf und Dürrejahren, der Holzpreis für Fichtenholz um 60% gefallen.
Als besonderen Schwerpunkt dieses Rundgangs hatte sich die neue Försterin Lea Rohwer die ökologische Bedeutung der Waldränder vorgenommen. Am Beispiel des Niedershäuser Waldrandes oberhalb der Grillhütte erklärte sie, dass die Waldränder idealerweise eine gestufte Form haben sollen. Untersuchungen belegen, dass die Vogeldichte im Bereich des Waldrandes 10-fach höher sein kann als im Waldesinneren. Und auch für die Forstwirtschaft hat ein solcher gestufter Waldrand große Vorteile, weil er den Baumbestand sehr gut vor Sturmereignissen schützt.
Zum Ausklang des Rundgangs hatte Bürgermeister Dr. Frank Schmidt noch eine sehr erfreuliche Botschaft für die Niedershäuser im Gepäck: Die Gemeinde lässt von der heimischen Firma Rathschlag Panorama-Bänke fertigen, von denen zwei in der Gemarkung Niedershausen aufgestellt werden und dann allen Wanderern eine Verweilmöglichkeit mit herrlichem Ausblick bieten. Im Namen der Naturfreunde Niedershausen dankte Vorsitzender Jürgen Itz nicht nur dafür, sondern auch für den informativen Rundgang durch den Niedershäuser Wald.