Grundschüler besuchen die Laneburg
Wie bekamen die Menschen früher ihre Räume warm, wenn es keine Heizung gab? Und was machten sie mit Lebensmitteln, wo es doch keinen Kühlschrank gab? Dies waren nur einige Fragen, denen die Klasse 3b der Grundschule „Auf dem Falkenflug“ auf ihrem Ausflug zum Schloss Laneburg nachgingen. Die Gemeinde Löhnberg ist gerade Thema im Sachkundeunterricht und Bürgermeister Dr. Frank Schmidt gab ihnen eine Führung auf dem Schloss und erzählte einige interessante Geschichten.
Los ging es direkt im wichtigsten Raum des Schlosses, der als einziger richtig warm wurde. Die „Heizung“ war damals ein riesengroßer Kamin. So schnell kamen die Kinder nicht darauf, dass die Einbuchtung in der Wand mit der Öffnung nach oben der Kamin ist. „Im Winter ist es hier richtig kalt und die Küche war der einzige Raum, der richtig beheizt wurde“, so der Bürgermeister. Damals gab es noch eine Wand und einen zweiten Raum direkt daneben, indem man gemütlich zusammenkommen konnte. Frank Schmidt ließ Bilder entstehen, wie das Schloss mal ausgesehen hat. Doch bereits im oberen Stock brauchte es ganz andere Methoden, damit es warm wurde. Davon konnten sich die Schüler selbst ein Bild machten, als sie im Turmzimmer die Wand anfassten, die sehr kalt war. Um es ein wenig wärmer zu bekommen, hängten die Menschen früher Teppiche an die Wände. Und sie mussten sich im Winter besonders warm anziehen. Dadurch sei auch die Sterblichkeit sehr hoch gewesen. Besondere Umstände galten nicht nur für die Heizung. Auch Licht gab es ohne Strom nicht, so dass die Bewohner des Schlosses das Tageslicht für ihre Tätigkeiten ausnutzten.
Burgkeller als Kühlschrank
Dann ging es in den Burgkeller, der zwar mit Fußbodenheizung inzwischen sehr angenehm temperiert ist, der aber früher als Lagerraum des Schlosses genutzt wurde. Denn es habe keine Kühlschränke gegeben. Der Bürgermeister gab einen kleinen Einblick in die Steuern. Heute werden die Steuern vom Gehalt abgezogen, früher wurden die Steuern in Naturalien gezahlt. Diese Lebensmittel mussten so gelagert werden, dass sie für ein Jahr reichten. „Überlegt mal, welche Sachen ihr lagern könnt, wenn der Kühlschrank bei euch ausfällt“, so der Tipp von ihm.
Einige Schüler wollten wissen, wie lange denn an der Laneburg gebaut worden sei. 1324 wurde sie das erste Mal urkundlich erwähnt, aber Frank Schmidt geht insgesamt von einer Bauzeit von 200 bis 300 Jahre aus. Früher war dies sehr viel Handarbeit, Maschinen gab es noch nicht. Im Steinbruch mussten die Steine rausgehauen, dann zum Bauplatz transportiert und zurecht geschlagen werden. Im Sommer mussten die Menschen dann parallel zum Schlossbau auch noch aufs Feld, so dass sich ein solcher Bau viele Jahre hingezogen hat.
Zum Ende durften die Kinder noch auf den Abort des Schlosses, denn dort wurde im Jahr 2000 bei Sanierungsarbeiten ein Schatz bestehend aus 211 Silbermünzen gefunden.
Nach dem Besuch der Laneburg ging es ins Wassermuseum, wo die Schüler in einem kleinen Film noch ein wenig zu der Natur und den Lebewesen, die es in der Gemeinde zu entdecken gibt, erfahren haben. Es war ein sehr interessanter Vormittag für die Schüler.